k.u.n.s.t.-verein Freital e.V.
            k  r  e  a  t  i  v          u  n  i  k  a  t      +      n  ü  t  z  l  i  c  h      +      s  e  n  s  i  b  e  l      +     t  r  a  d  i  t  i  o  n  e  l  l

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Im Einnehmerhaus, wo früher zwischen Tharandt und Dresden ein Chausseegeld entrichtet werden musste, hat heute ein kleiner, ehrenamtlich geführter Kunstverein sein Domizil. Dieser lädt Sie zu Ausstellungen regionaler oder mit dem Haus eng verbundener Künstler sowie zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen ein. Zudem finden in unseren Werkstätten wöchentlich Zirkel und regelmäßig verschiedene Workshops zur eigenen künstlerischen Betätigung an.

Besuchen Sie uns, Sie sind herzlich eingeladen!


Unsere aktuelle Ausstellung im Einnehmerhaus:


Hans Scheib, Alter Spaßmacher , bemaltes Holz, 2016

  Georg Gelbke: „Selbst an der Staffelei in der Kuhrischen Nehrung“, 1935, Aquarell auf Tusche, 11cm x 13,7cm

Georg Gelbke

1882- 1947

Expressionist und Künstler der „verschollenen Generation“


Malerei und Grafik

01.09.2024 – 19.10.2024


Der Künstler Georg Gelbke, geboren 1882 im sächsischen Rochlitz, war im ersten Drittel des 20.Jh. besonders als Druckgrafiker und Illustator weit über die sächsischen Landesgernzen hinaus bekannt und selbst Gründungsmitglied der 1907 in Leben gerufenen Künstlergruppe Chemnitz. Mit seinem langjährigen Freund Richard Birnstengel ist sein Name auch eng mit der Künstlerkolonie NIDDEN in der kurischen Nehrung verbunden. Leider ist Georg Gelbke nach seinem Tod 1947 weitesgehend in Vergessenheit geraten, daher freuen wir uns, nach Richard Birnstengel (2016) nun den Künstler Georg Gelbke in unserem schönen Einnehmerhaus ausstellen zu dürfen.

In unserem Haus zeigen wir ausgewählte Malerei und Grafiken aus drei Jahrzehnten sowie eine Serie beeindruckender Aquarelle aus der kurischen Nehrung, Sie sind herzlich eingeladen!


Vernissage: Samstag, den 31.08.2024 um 17:00 Uhr

Laudatio: Andreas Albert, Musik: Zellertrio


Midissage: Samstag, den 28.09.2024 um 17:00 Uhr

Gudrun Apel und Judith Franke lesen Ausschnitte aus ihrem Wende- Buch: "Offene Zeit"

musikalische Begleitung: Dorothee Eychmüller (Violine)

Eintritt frei, Spenden erbeten!


Die Künstlerinnen schreiben über ihr Buch:


"Es gibt den Ablauf einer Zeit. Wir haben ihn erlebt. Weltgeschichtlich gesehen war die Wendezeit vielleicht keine Zeitenwende. Für uns war sie es. Wir haben einen Hauch Geschichte erlebt, den Eifer und die Angst. Noch immer teilt sich unser Leben in vor der Wende und nach der Wende, noch immer sind nicht alle Geschichten erzählt.

Wir scheibenden Dresdnerinnen schauen zurück auf unsere ganz eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen in der offenen Zeit, den spannenden Jahren der Wende und der fühen Neunziger, als so vieles ungewiss war und so vieles möglich schien."


Finissage: Samstag, den 19.10.2024 um 15:00 Uhr

Vortrag mit Lichtbildern mit ernsten und humorvollen Einblicken in das

Leben des Expressionisten Georg Gelbke mit Andreas Albert

(Anmeldungen erbeten!)


Ausstellung ist geöffnet:

Donnerstag:            10:00 - 17:00 Uhr

Freitag:                    14:00 - 17:00 Uhr

Samstag:                 10:00 - 17:00 Uhr

Sonntag:                  14:00 - 17:00 Uhr


An Feiertagen geschlossen.

In Ausnahmefällen nach Absprache:

01525 - 216 - 14 - 14



Unser Verein

Hans Scheib kündigt seine Ausstellung an
Foto: Barbara Hornich

Bis zur politischen Wende 1989 wurde “künstlerisches Volksschaffen” in der DDR durch so genannte "Kreisarbeitsgemeinschaften" unter staatlicher Leitung geführt, die in den Betrieben und Einrichtungen auch entsprechende "Kunstzirkel" finanzierten.
In diesem Rahmen fanden sich verschiedene Freitaler Kunstfreunde auch über diese Zirkelarbeit hinaus freundschaftlich zusammen.

Um nach der Auflösung dieser Kunstzirkel weiterhin die Möglichkeiten für die künstlerische Arbeit für Laien und Kunstfreunde anzubieten, wurde am 31. Mai 1990 der
k.u.n.s.t.- verein Freital e.V. gegründet.

Sein Domizil ist das 1828 erbaute Einnehmerhaus am Ortseingang von Freital, ein Denkmal der Verkehrsgeschichte, das von den Mitgliedern des Kunstvereins mit viel Eigenleistung und Fördermitteln liebevoll saniert und ab 1995 bezogen wurde. 1996 gab es die erste Kunstausstellung im Haus.

Die etwas ungewöhnliche Schreibweise des Vereinsnamens steht im Übrigen für die Adjektive:
kreativ - unikat - nützlich - sensibel und traditionell.

Diesen Werten ist der Verein immer treu geblieben.
Anmeldung Newsletter


Unsere Zirkelarbeit


Im k.u.n.s.t.-verein Freital e.V. im Einnehmerhaus gibt es verschiedene, gut ausstattete Werkstatträume für die  verschiedenen künstlerischen Sparten:

Keramik mit zwei Elektrobrennöfen und einem Rakuofen

Klöppeln

Schnitzen, Holzbildhauerei und Holzschnitt

Malerei und Grafik,
Arbeiten mit der Druckpresse

Buchbinden und Papierarbeiten

schwarzweiß- Fotographie in einer gut ausgestatteten Dunkelkammer.

Hier finden wöchentliche Zirkel und auch Workshops unter qualifizierter Anleitung statt, u.a. mit dem bekannten Bildhauer Matthias Jackisch (Malen) und Carla Schwiegk (Buchbinden).

Die jeweiligen Termine finden Sie hier:
Unsere Zirkelangebote


Interessenten mit oder ohne künstlerische Vorbildung sind immer herzlich willkommen. Da aber die Teilnehmerzahl der jeweiligen Zirkel durch die historischen Räumlichkeiten auf maximal 6-8 Personen begrenzt ist, bitten wir um vorherige Anmeldung.


Anmeldung

Unser nächsten Workshops:


Klöppeln für Anfänger:

mit Barbara Zscheile


Freitag, 11.10.2024

16:00-18:00Uhr, 

Samstag, 12.10.2024

10:00-17:00Uhr,

(Mittag und Kaffeetrinken im Haus) 

und Sonntag, 13.10.2024

10:00-14:00Uhr


Material wie Säckchen, Ständer, Klöppel etc. vorhanden, kann ausgeliehen werden.

 

Kosten Workshopwochenende: 90€

Anmeldung siehe unten!



Raku für Anfänger:

mit Thomas Unger

nächste Termine


Teil 1 (Formen):

Sonntag: 10.11.Uhr

 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr


sowie jeden ersten und dritten Dienstag im Monat 17:00-19:00 Uhr

(mit TN- Gebühr)


Teil 2 (Brennen, bei schönem Wetter):

Samstag: 09.11.2024

10:00 Uhr und 17:00 Uhr


Anmeldung siehe unten!


Kaltnadel:

Nächster Termin:

Samstag, 30.11.


9:30 - 12:30 Uhr

Leitung: Herr Filla

Anmeldung siehe unten!


Samtstagskinder:

Nächster Termin:


Samstag 28.09.2024

9:30 Uhr - 12:30 Uhr



Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Anmeldung bitte erbeten!



Anmeldung



Ausstellungen

Foto: Michael Lange

Blick in die Ausstellungsräume

 Foto: Verein


Im Obergeschoss des Einnehmerhauses befinden sich kleine aber feine Ausstellungsräume, in denen seit 1996 regelmäßig bildende Kunst regionaler aber auch dem Haus in besonderer Weise verbundene Künstler ausgestellt werden. 


Ausstellung(en) in Vorplanung:

(Änderungen vorbehalten)




Jubiliäumsausstellung

"Meilenstein Steinkohle"

25 Jahre Hüttenverein Freital zu Gast im Einnehmerhaus


2025


Annett Bouchard

(mit Workshop)


Petra Lorenz/ Frank Voigt

(mit Workshop9


David O´Kane


"Künstler der verschollenen Generation":

Eugen Hoffmann


Thomas Morgenroth


2026


"Künstler der verschollenen Generation":

Herrmann Lange

(Jubiläumsausstellung 40 Jahre Kunst im Einnehmerhaus))








Ferienangebot:

Buchworkshop für

Kinder von 10 bis 14 Jahren

in den Herbstferien  2024

(4 Tage)


Jedes Kind fertigt ein kleines Buch vom Textkonzept über die eigene Illustration bis zum gebundenen Exemplar unter qualifizierter künstlerischer Anleitung an. Es entsteht am Ende der Woche ein handgebundenes Buchunikat.


Unsere Betreuer:


Thomas Morgenroth (Text)

Chris Löhmann (Illustration)

Carla Schwiegk (Buchbinden)


Montag 14.10.2024 - Donnerstag 17.10.2024 (4 Tage)


Täglich von 10 bis 15 Uhr mit Mittagessen.

Anmeldung erforderlich!


k.u.n.s.t.-verein Freital e. V.

Dresdner Straße 2

01705 Freital

Telefon: 01525 2161414


Preis:

60,00 €/ je Kind und Woche

inklusive Material und 5x Mittagessen


Papier und Farben werden gestellt, persönliche Malutensilien bitte mitbringen.


Infos und Anmeldung unter newsletter@kunstvereinfreital.de

Teilnehmerzahl begrenzt; maximal 6 Personen


Anmeldung



  • Geschichtliches zum Einnehmerhaus


    Als es noch Schläge und Einnehmerhäuser gab:


    Als vor 100 Jahren die Chausseegelder aufgehoben und die meisten Chausseehäuser ihrer ursprünglichen Bestimmung entkleidet wurden, war der größte Teil des Güterverkehrs längst von den Landstraßen auf den Bahnverkehr übergegangen. Nur wenige der schlichten Häuschen, über deren Tür einst das sächsische Wappen prangte, erhielten sich bis in die Gegenwart und erinnern uns heute an jene Zeiten, wo kein Pfiff einer Lokomotive, kein Hupen eines Autos erscholl, wo weißgrüne Schlagbäume die Straßen sperrten und für die Fußgänger nur schmale Durchlässe an beiden Seiten der Straße offen standen. Die Schlagbäume dienten zum Aufhalten des Verkehrs, damit die Gütertransporte bei der Verzollung gründlich nachgeprüft werden konnten, denn gar oft wurden steuerpflichtige Waren verborgen. Nur uniformierte Posten durften ohne weiteres die Schläge passieren.


    In der Geschichte des Finanzwesens erhielt das Jahr 1438 eine besondere Bedeutung: die Stände bewilligten unter dem Namen Cise (= Abgabe) eine bleibende Verbrauchssteuer, die sich auf alle Kaufmannsgüter erstreckte. Seit dem Jahr 1472 wurde zur besseren Erhaltung der Straßen ein Wegegeld erhoben.

    Die Fuhrleute mussten Wegzeichen erwerben, die für die verschiedenen Güter gestaffelt und aus farbigem Papier, zeitweise aus Blech hergestellt waren. An jedem Stadttor war ein Zeicheneinnehmer angestellt. Später nannte man den Lastwagenzoll Pflastergeleite oder Warenpfennig. Dieser Zoll wurde bis 1840 vom Rat für die Unterhaltung der Straßen erhoben. Die Straßen außerhalb der Stadt waren noch im 17. Jahrhundert selten mit Sand oder Gerölle aufgeschüttet und an sumpfigen Stellen nur mit Reisig oder Knüppelreihen überdeckt, so dass bei schlechtem Wetter oft kein Vorwärtskommen war. Weil die Kaufmannszüge häufig von den „ordentlichen Straßen“ abwichen, um die Zollstätten zu umgehen, wurde ein allgemeiner Straßenzwang eingeführt und das Nichteinhalten der vorgeschriebenen Straßen mit schweren Strafen – es konnte alle Waren samt Wagen und Pferden kosten – bedroht.


    Auch Reisende, die ritten oder fuhren und dem Geleite unterworfen waren, hatten die festgelegten Landstraßen einzuhalten, sich an der Geleitstelle zu melden und das Geleite zu entrichten. Nur Fußgänger ohne zollpflichtige Waren blieben von den Geleitsabgaben befreit. In den Einnehmerhäusern hingen Geleitsrollen aus zur Berechnung der nach Anzahl der Pferde und anderer Zugtiere, sowie Wagen oder nach Gattung und Gewicht der Waren zu bemessenen Geleite.Mit der Vergrößerung des Stadtgebietes und der Einverleibung der Vororte rückten die früher am Envirowege neben den Schlägen gelegenen Einnehmerhäuschen immer weiter hinaus.


    Auch die weit außerhalb an den Landstraßen, meist im 18. Jahrhundert erbauten Chausseehäuser waren nur kleine Gebäude mit grünen Läden und mit Blumen- und Gemüsegärtchen, oft gleich einer Insel in der freien Landschaft gelegen, umgeben von lichten Wiesen und Obstbäumen neben blühenden Hecken und dichten Büschen, manchmal auch inmitten eines Waldes. An den Einnehmerhäusern herrschte von morgens bis abends reges Leben. Reiter und Händler brachten Waren und entrichteten ihre Abgaben. Der Einnehmer wurde für den aufreibenden Dienst mit dem zehnten Teil der Einnahmen, freier Wohnung, Beleuchtung und Heizung belohnt. Ihm war Polizeigewalt verliehen und er hatte sogar dafür zu sorgen, dass die Sonntagsruhe nicht gestört wurde. Während der Gottesdienststunden durfte er nur Amtspersonen die Schläge öffnen. Auch in der Nacht versahen die Einnehmer ihren Dienst. Sie wurden häufig in später Stunde von den Fuhrleuten durch Rufen und Peitschenknall geweckt.

    Mit Ablauf des Jahres 1885 kamen die vom Staat erhobenen Chausseegelder in Wegfall. Städtische Abgaben wurden an den Hebestellen bis 1910 eingefordert.


    Text nach Edgar Rudolph

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